Architektin in der Krankenhausplanung

Frau Dipl.-Ing. B. V. (geb. 1976) ist in der Steiermärkischen Kranken­anstalten­­gesellschaft mbH (KAGes) als Architektin angestellt. Aufgrund von Rheumatismus wurde ein Behinderungsgrad von 60 Prozent festgestellt. Die Behinderung hat keinen Einfluss auf die Leistungs­fähigkeit der Mitarbeiterin.

Arbeitsplatzbeschreibung

Das Planungsteam plant Krankenhaus- und Laboreinrichtungen, ermittelt Kosten- und Nutzenpläne für Baukosten und optimiert Neu- und Umbauten im Krankenhausbereich. Die Akademikerin Frau V. ist in projekt- und teamorientierter Zusammenarbeit auf Vollzeitbasis beschäftigt.

Firma

Die Steiermärkische Krankenanstaltengesellschaft m.b.H - kurz KAGes - ist die größte Arbeitgeberin in der Steiermark und beschäftigt mehr als 16.000 MitarbeiterInnen, davon 1.300 Menschen mit Behinderung. 2003 erhielt die KAGes den JobOskar für die Integration von Menschen mit Behinderungen im Arbeitsleben.

Planung und Umsetzung

1997 wurde bei Frau Dipl.-Ing. B. V. (geb. 1976) Rheumatismus festgestellt. Trotz einem Behinderungsgrad von 60 Prozent beendete B. V. innerhalb kurzer Zeit und mit großem Erfolg ihr Studium der Architektur. Wegen des starken Rheumatismus benötigt B. V. seit 1997 eine Cortisonbehandlung, die ihr Immunsystem zeitweise stark beeinträchtigt. Dadurch kann es zu häufigeren Krankenständen kommen.

Da Frau V. ihre Diplomarbeit zu einem für die KAGes relevanten Thema verfasst hatte, wurde man auf deren fachliche Fähigkeiten aufmerksam und schuf diesen neuen Dienstposten. Seit April 2003 arbeitet Dipl.-Ing. V. in der Planungsabteilung der KAGes.

Unterstützung

Zentraler Ansprechpartner für den Arbeitgeber bei der Realisierung der Anstellung war die Behinderten­vertrauensperson des Unternehmens.

Von April 2003 bis Ende 2003 fördert das Bundessozialamt (jetzt Sozialministeriumservice) die Lohnkosten mit einer Integrationsbeihilfe. Der Lohnkostenzuschuss muss jährlich beantragt werden und wurde bis 2011 zugesagt.

Entwicklungspotential

Die Behinderung hat kaum Einfluss auf das Arbeitsverhältnis und die Leistungsfähigkeit der Mitarbeiterin. Alle Beteiligten sind zufrieden mit der Situation.

(c) Institut für Gesellschafts- und Sozialpolitik an der Johannes Kepler Universität, Linz